Reiseblog Bhutan – Bruttonationalglück
“Wenn Du willst, dass andere glücklich sind, übe Mitgefühl aus. Wenn Du willst, dass Du selbst glücklich bist, übe Mitgefühl aus.” Dalai Lama
Bhutan ist zwar ein kleines Land im Himalaya, doch wenn es um Herzensangelegenheiten geht, ist es ganz groß: Es gibt kein anderes Land auf der Welt, das dem Recht auf Glücklichsein einen so hohen Stellenwert einräumt!
Bruttonationalglück
Schon 1979 gab der 4. König Bhutans, Jigme Singye Wangchuck, auf die Frage eines Journalisten, wie hoch das BIP (= Bruttoinlandsprodukt) Bhutans sei, die überraschende Antwort, dass das Bruttonationalglück wichtiger als das BIP ist. Seit 2008 steht sogar in der Verfassung, dass das Wohlbefinden aller Menschen Staatsziel ist.
Das Bruttonationalglück bezieht sowohl Faktoren wie seelische und emotionale Bedürfnisse des Menschen als auch soziale Aspekte und die Natur mit ein. Um das Bruttonationalglück zu messen und zu garantieren, ist ein eigens dafür vorgesehenes Komitee gegründet worden, das Gross National Happiness Centre (Bruttonationalglückskomitee). Dieses führt regelmäßig Befragungen in verschiedenen Bevölkerungsschichten durch, um das bhutanesische Rezept zum Glücklichsein weiter zu verfeinern.
Da Bhutan ein buddhistisches Land ist, spielt für die Bhutanesen das Glück aller Lebewesen und der Umwelt eine große Rolle. In der Verfassung steht, dass Bhutan zu mindestens 60% bewaldet bleiben muss. In Wahrheit übersteigt die momentane Bewaldungsrate sogar die geforderte Prozentzahl und liegt bei mehr als 70%.
Bhutan ist außerdem das erste und weltweit einzige Land, welches klimaneutral bzw. sogar CO2-negativ ist. Das bedeutet, dass in etwa 4-mal mehr Kohlenstoff absorbiert als ausgestoßen wird.
Bis 2020 will Bhutan keine Pestizide, Herbizide oder chemische Düngemittel in der Landwirtschaft verwenden und ausschließlich biologische Lebensmittel herstellen. Damit wäre es das erste Land der Welt, das auf ökologische Landwirtschaft umsteigt!
Und was hat Bhutan sonst noch so zu bieten außer den vielleicht glücklichsten Lebewesen der Welt?
Es hat die höchsten noch unbestiegenen Berge der Erde, die wohl auch in Zukunft nicht erklommen werden dürfen, weil den Bhutanesen ihre Berge heilig sind, denn dort ist das Zuhause der Götter. Und die Superlative des Landes, das gerade mal so groß wie Nordrhein-Westfalen ist, hören nicht auf: In der Hauptstadt Thimphu befindet sich eine Buddha Statue (Buddha Dordenma), die mit 51 m als die größte sitzende Buddha-Statue der Welt gilt und im Glanz des Sonnenscheins über dem Thimphu Tal thront.
Bhutan wurde nie von Kolonialmächten erobert und hat es geschafft unabhängig zu bleiben; somit konnte sich hier die buddhistische Kultur und religiöse Verwurzelung im Leben tief verankern. Überall gibt es Klöster, Tempel, Gebetsmühlen und Fachwerkhäuser, die wie aus einem vergangenen Jahrhundert zu stammen scheinen. Die Menschen tragen nach wie vor ihre traditionelle Kleidung: Die Frauen eine in allen möglichen Farben und Mustern leuchtende Kira, ein knöchellanges Kleid, und die Männer schwarze Kniestrümpfe und ihre karierte Gho, ein knielanges Wickel-Gewand.
Und haben Sie schon mal vom Tigernest Kloster gehört? In mehr als 3.000 m Höhe schwebt dieses über einer Felsschlucht und bietet Ausblicke auf die Gebirgszipfel in der Ferne und die leuchtend grünen Reisterrassen im Paro Tal.
Auf einer Bhutan Reise können Sie sich selbst ein Bild machen vom Königreich der Himalaya Gipfel und der ursprünglichen Kultur des Buddhismus! Vielleicht kehren auch Sie ein wenig glücklicher nach Hause zurück?