Reiseblog Ecuador – 5 große Momente
Andengipfel, koloniale Schatztruhe & Darwins Inseltraum – heute verschlägt es uns an den Mittelpunkt der Erde, genauer gesagt nach Ecuador.
Hallo Ecuador!
Lage: Direkt am Äquator gelegen, erstreckt sich Ecuador an der Westküste Südamerikas, an Kolumbien und Peru grenzend. 1.000 km vor der Küste befinden sich außerdem die zu Ecuador gehörenden Galápagos Inseln.
Geeignet für Sie, wenn… Sie ein Einstiegsland für Südamerika suchen… Sie schon immer mal auf der Äquatorlinie stehen wollten… Sie auf den Spuren Charles Darwins wandeln möchten… Sie keine großen (Flug-)Distanzen in Ihrem Urlaubsland zurücklegen möchten und trotzdem allergrößte Vielfalt und Diversität auf kleinstem Raum erleben möchten (Regenwald, Anden, Küste & Galápagos)…
Reisedauer: Mindestens 15 Tage sind ein Muss! Wenn Sie mehr Zeit haben, bietet sich außerdem ein Galápagos Urlaub an!
Beste Reisezeit: Die gute Nachricht: Ecuador kann ganzjährig bereist werden! Die vorherrschende Regenzeit von Dezember bis Mai eignet sich am besten für einen Aufenthalt auf den Galápagos Inseln, da die Wassertemperaturen höher sind und das Meer ruhiger. Tiere können aber das ganze Jahr über beobachtet werden.
1. Kolonialschönheiten
„Ich laufe über Kopfsteinpflaster. Die Bordsteinkanten sind hoch, die Gassen eng. Von den Balkonen der kunterbunten, kleinen Häuser wehen Fahnen in Blau, Gelb und Rot. Fensterbögen sind mit Stuck verziert und in Wände mit filigran verzierten Kunstwerken eingebettet. Ich kann bis zum Gipfel des Panecillo blicken, von dem das hell erleuchtete Monument einer beflügelten Madonna über die Ziegelsteindächer der Stadt blickt. Von der Straßenecke ertönen die Klänge eines Folklore-Trios und eine Menschengruppe beschließt spontan, im Takt der Musik reihum mitzutanzen…”
Einmal südamerikanische Lebensfreude inmitten einer Kulisse aus kolonialen Prachtbauten erleben? Dann nichts wie auf zu einer Ecuador Reise in die Hauptstadt nach Quito! Quitos Altstadt, auch Centro Histórico genannt, ist die höchstgelegene Hauptstadt der Welt. Auf 2.850 m weht Ihnen nicht nur Andenwind um die Nase, Sie können inmitten bunter Kolonialhäuser, weißer Gemäuer mit filigranen Blumenmustern und großer Plazas mit Steinbrunnen und uralten Handwerksläden spazieren. Absolut sehenswert: die mächtigen Türme der Basílica del Voto Nacional, die im Inneren goldene Jesuitenkirche La Compañìa de Jesús und der Plaza de la Independencia mit dem imposanten Präsidentenpalast! Und vom Hausberg El Panecillo bietet sich ein fantastischer Blick über die schachbrettartig angelegte Altstadt und die Quito umgebenden Vulkane…
Und wenn Sie an einem Wochenende in Quito sind, lohnt sich ein abendlicher Spaziergang durch die wohl berühmteste Straße der Altstadt: La Ronda! Hier können Sie live Klängen von Cumbia lauschen, Ihre ersten Salsaschritte wagen oder einmal ecuadorianischen Glühwein (= Canelazo), bestehend aus Zuckerrohrschnaps, Saft aus der Naranjilla-Frucht und Zimtstangen, probieren! Köstlich!
2. Bunt trifft auf Vieh
„Frauen mit schwarzen Röcken, weißen, buntbestickten Blusen und goldfarbenen Halsketten. Männer in Ponchos, deren schulterlange Haarzöpfe unter einem schwarzen Hut hervorlugen. Ich sehe Schals, gestreifte Hängematten, Alpaka-Pullover, Panama-Hüte & Stoffhosen in Knallpink und Himmelblau. Eine Frau läuft mit ihrem Baby, huckepack in ein Tuch gewickelt, vor mir. An einem Essensstand kann ich nicht mehr an mich halten, die mir entgegen lächelnden, dampfenden, mit Rosinen bespickten Teigtaschen zu probieren…”
In Otavalo, ca. 120 km nördlich und 2 Autostunden von Quito entfernt gelegen, lebt die berühmteste Indigenen-Gemeinschaft Ecuadors, die Otavaleños. Jeden Samstag findet auf der Plaza de los Ponchos einer der farbenprächtigsten Märkte Südamerikas statt. Allerlei Kunsthandwerke, Webwaren, Wandteppiche und -bilder, Holzschnitzereien, Schmuck, Obst, Gemüse & Gewürze werden feil geboten. Keine Sorge: Falls Sie unter der Woche in Otavalo zu Besuch sind, findet der Markt immer noch statt, jedoch in einer kleineren, abgespeckten Version!
Und wenn Sie mal etwas anderes als Blusen, Ponchos mit Lamas und Wollmützen sehen wollen, dann gibt es da noch den größten Tiermarkt Südamerikas. Um gackernde Hühner, Meerschweinchen und sonstigen Kuhhandel zu beobachten (nicht für jedermann geeignet!), müssen Sie allerdings früh aufstehen, denn der Markt findet nur samstags zwischen 6 und 10 Uhr morgens statt.
3. Dem Himmel so nah auf der Straße der Vulkane
„Raus aus der Stadt. Die Richtung zeigt Süden an. Die letzten Dächer ziehen am Autofenster vorbei, die Sonne strahlt in ihrer vollsten Pracht. Meine Weggefährten sind die ecuadorianischen Anden und die so typische Páramo Hochlandsteppe. Unendliche Weite, grenzenlose Freiheit – und Vulkane, die einer nach dem anderen aus der bezaubernden Andenszenerie auftauchen und zum Greifen nah scheinen! Und plötzlich steht der grandioseste vor mir – der sich aus dem Nichts erhebende, majestätische, kegelförmige Cotopaxi, dessen schneebedeckter Gipfel im Schein der Sonne glänzt…”
Wenn Sie aus Quito auf der Panamericana Richtung Süden fahren, befinden Sie sich mitten auf der “Avenida de los Volcanes” (Allee der Vulkane). Unglaubliches tut sich vor Ihren Augen auf und Sie wissen nicht, wo Sie zuerst hinsehen sollen: im Zeitraffer ziehen der vergletscherte Antisana, die Schwesterngipfel Illinizas und die Vulkankolosse Corazón und Rumiñahui an Ihnen vorbei. Dies sind nur kleine Appetithäppchen, denn spätestens, wenn der Cotopaxi vor Ihnen auftaucht, verlieben Sie sich zu 100% in Ecuador! Der knapp 6.000 m hohe Cotopaxi ist der höchste, freistehende noch aktive Vulkan der Erde. Sie haben nun die Qual der Wahl, wie Sie ihm näherkommen: Schnüren Sie die Wanderstiefel und steigen Sie hinauf zur José Ribas Hütte auf 4.800 m, erkunden Sie die Páramo Landschaft auf dem Rücken eines Pferdes oder radeln Sie mit dem Mountainbike hinunter zur Limpiopungo Lagune…
Und wenn Sie auf der Panamericana noch etwas weiter gen Süden fahren: Verpassen Sie nicht die türkisblaue Quilotoa Lagune! Sie dürfte auf knapp 4.000 m Höhe wohl zu den schönsten Kraterseen gehören, die diese Welt zu bieten hat…
4. Die Schlucht des Teufels
„Ich höre ein tiefes Rauschen. Wie ein Grummeln aus dem Schlund eines Giganten hört es sich an. Meine Hände fangen an zu kribbeln, als ich die Hängebrücke vor mir sehe. Schritt für Schritt wage ich mich vorwärts. Aus dem Rauschen wird ein Trommeln und meine Haare stehen im Gischt des Dampfnebels nach allen Seiten zu Berge, die Füße unter mir beben unter dem Gewicht der Treppe und dann habe ich freie Sicht auf ihn – den Pailón del Diablo und die Schlucht des Teufels!”
In Ecuador gibt es nicht nur die “Allee der Vulkane”, sondern auch die „Ruta de las Cascadas”, die sogenannte Wasserfall Route. Die kleine Stadt Baños, zwischen Anden und Amazonasbecken gelegen, ist der Hotspot schlechthin für alle Outdoorliebhaber und Aktivreisenden! Auf dem Weg von Baños ins Amazonasbecken finden sich zahlreiche Wasserfälle, darunter der prominenteste von ihnen: der 80 m hohe Pailón del Diablo (Teufelswasserfall). Dank zweier separater Eingänge gibt es zahlreiche Perspektiven aus denen Sie dem Wasserfall, eingebettet in eine Kulisse aus Bergnebelwald, näherkommen können: über eine Hängebrücke, die einen spektakulären Blick auf die peitschenden Wassermassen erlaubt oder über eine Steiltreppe, die Sie bis hinter den atemberaubenden Wasservorhang führt… eine natürliche “Dusche” inklusive!
Und Wasserfälle sind nicht alles, was es in Baños zu entdecken gibt! In dampfend-brodelnden Thermalquellen können Sie wunderbar entspannen und wenn Sie Glück haben, geben die Rauchwolken des Pastaza Tals einen Blick auf den aktiven Vulkanriesen Tungurahua, der sich über Baños erhebt, frei… Oder wie wäre es auf einer Höhe von 2.600 m auf der berühmtesten Schaukel Ecuadors von einem Baumhaus (Casa de Árbol) über die abfallende Schlucht des Pastaza Tals hinaus zu schweben?
5. Inselhopping durch Darwins Wunderwelten
„Kopfüber ins Wasser. Einfach mal abtauchen. Gewappnet mit Maske und Schnorchel befinde ich mich kurz darauf in einer anderen Welt. Endlose Stille. Ich höre nur mein tiefes Ein- und Ausatmen. Meine Flossen bewegen sich im Takt der Wellen. Plötzlich ein Geräusch, neben mir taucht eine Flosse auf. Mein ganzer Körper steht unter Strom. Als ich auftauche und in die Augen einer kleinen Seerobbe blicke, weiß ich, warum Darwin genau diesen Ort für seine Studien zur Evolutionstheorie ausgewählt hat…”
Schon Charles Darwin dienten die Galápagos Inseln als Freiluftlabor für seine Studien zur Evolutionstheorie. Viele Tiere und Pflanzen auf den Inseln sind endemisch, das heißt sie kommen auf der gesamten Welt nur hier vor. Galápagos Riesenschildkröte, Meerechse, Landleguan, Seebär, Pinguin oder Seelöwe – welche Begegnung sich wohl in Ihr Herz brennt?
Eine Möglichkeit die Galápagos Inseln zu entdecken ist per Inselhopping. Dabei übernachten Sie auf den größeren Inseln Santa Cruz oder Isabela und steuern mit dem Schnellboot Ihre Tagesziele an. Was darf auf Ihrer Galápagos-Reisewunschliste nicht fehlen? Santa Cruz mit den weißen Traumstränden der Tortuga Bay und der berühmten Charles Darwin Station, der Krater des Vulkans Sierra Negra auf Isabela, eine Wanderung entlang der wilden Küste von Seymour, um Blaufußtölpel zu sichten und der Aufstieg auf den höchsten Punkt der Insel Bartolomé mit freier Sicht auf die Felsnadel des Pinnacle Rock? Oder vielleicht einmal mit einer Seelöwenkolonie oder gar Hammerhaien zu schnorcheln?…