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Reisebericht Indien – Ladakh

Bergpässe & Klosterfeste

Hoch oben im Himalaja, auf durchschnittlich 3.500 m Höhe, liegt ein Land, von dem die Inder sagen, es sei die Pforte zum Paradies. Um es zu erreichen, muss man unsägliche Strapazen auf sich nehmen und sich auf die raue, unwirtliche Landschaft einlassen. Nur dann kann man die atemberaubende Bergwelt des Karakorum und des Himalaja mit allen Sinnen genießen. Das ehemalige kleine Königreich am Rand der Wolken, in dem die Menschen im Einklang mit der Natur leben und allein auf die Macht der Götter vertrauen, ist tibetischer als Tibet selbst und trägt den Namen LADAKH. Wegen der Nähe zu China und Pakistan und der Zugehörigkeit zu Kaschmir gehört die Region zur Sicherheitszone I und wird von zahlreichen Militärstützpunkten durchzogen. Kommunikation ins Ausland ist aus Gründen der Sicherheit so gut wie aussichtslos.

Seit ein paar Tagen sind wir nun wieder zurück von unserer abenteuerlichen Reise, die am 17. Juni 2012 in Delhi begann. Zu diesem Zeitpunkt war das Klima in der indischen Hauptstadt unerträglich. Es war kurz vor dem Monsun und wir kamen uns bei 45 Grad im Schatten vor wie in einem Backofen. Deshalb waren wir froh, bereits am nächsten Tag Delhi verlassen zu können, um mit dem Zug weiter nach Amritsar zu reisen.

Zugfahren ist in Indien immer ein Erlebnis. Nicht nur, dass der Service besser als in manchem Flugzeug ist, man kommt auch leicht mit anderen Passagieren ins Gespräch. Diese wollten natürlich wissen, wo unsere Reise hinführt. Einige von ihnen trafen wir dann im Goldenen Tempel von Amritsar wieder. Hier im größten Heiligtum der Sikh verbrachten wir einen ganzen Nachmittag, bis die Strahlen der untergehenden Sonne den Goldenen Tempel sanft berührten und schließlich im Heiligen See versanken.

Eigentlich waren für Dharamsala, dem Wohnsitz der Exiltibeter zwei Tage geplant. Aber eine Autopanne brachte unsere Pläne völlig durcheinander. Dennoch besuchten wir in der kurzen Zeit, die uns blieb, die Residenz des XIV. Dalai Lama (der mal wieder nicht da war) und das Norbulinka Institut.

Mit einem geländegängigen Toyota ging es anschließend weiter über gut ausgebaute Straßen in das 1.900 m hoch gelegene Manali. Von dort aus nahmen wir die nördliche Route über den 3.978 m hohen Rhotang Pass. Allerdings ist die ohnehin schlecht ausgebaute Verkehrsader in den Sommermonaten ständig verstopft, da die strategisch wichtige Handelsstraße von Tanklastern und PKW`s stark frequentiert wird. Die Passhöhe ist ein beliebtes Ausflugsziel für indische Touristen, die mit Ski, Quads und Autoreifen dem Wintersport frönen. So windet sich tagtäglich eine unendliche Autoschlange wie ein riesiger Lindwurm über die Passstraße und führte dazu, dass wir für die rund 52 km bis zur Passhöhe sage und schreibe 9 Stunden benötigten.

Auf unserem weiten Weg nach Leh legten wir unser müdes Haupt in Zelten und einfachen Unterkünften zur Ruhe und überstanden tapfer in 4.500 m Höhe Kopfschmerzen und Probleme der Höhenanpassung. Herausforderungen erwarteten uns auch immer dort, wo Brücken unbefahrbar waren und wir reißende Flüsse überqueren mussten, um ans Ziel zu gelangen. Da waren viel Geduld und Hilfsbereitschaft gefragt.

Ausgedehnte Wanderungen führten uns durch surreale Landschaften zu abgelegenen Himalajadörfern und zu Klöstern fernab der Zivilisation. Dort, wo Jahrhunderte alte Bergklöster und blau schimmernde Hochgebirgsseen vor dem Hintergrund schneebedeckter Achttausender eine atemberaubende Kulisse bilden, scheinen die Orte voller stiller Harmonie. Hier wird der tibetische Buddhismus tagtäglich wahrhaftig gelebt.

Einmal im Jahr findet im größten und reichsten Kloster Ladakhs, das berühmte Hemis Klosterfest statt, das Gäste aus dem In- und Ausland in seinen Bann zieht. In farbenprächtigen Maskentänzen vermitteln die Mönche des Rotmützenordens anschaulich den Sieg des Buddhismus über den Bönglauben. Selbst der indische Premierminister ließ es sich in diesem Jahr nicht nehmen, an diesem wichtigen religiösen Fest teilzunehmen, weshalb die Sicherheitsvorkehrungen noch einmal drastisch verschärft wurden.

Die beschwerliche und abenteuerliche Reise führte auch in das zauberhafte Nubratal, das viele Jahre für Ausländer verschlossen war. Hier konnten wir die Gastfreundschaft einer ladakhischen Familie genießen und durften an ihremalltäglichen Leben teilhaben. Wir wohnten in ihrem Haus, saßen gemeinsam in der gemütlichen Küche und tranken Buttertee.

In Leh, der Provinzhauptstadt Ladakhs, kamen wir mit zahlreichen Tibetern ins Gespräch, die in Ladakh eine neue Heimat gefunden haben. Allein in Leh soll es 10.000 Tibeter geben. Wir besuchten die Sommerresidenz des Dalai Lama nahe Leh und erfuhren, dass seine Heiligkeit ab dem 19. Juli 2012 für 20 Tage hier weilen und unter anderem das Kaschmirtal, das Kloster Hemis und Zanskar besuchen wird.

Höhepunkt dieser Reise war jedoch die Überquerung des höchsten befahrbaren Bergpasses der Welt, des 5.600 m hohen Khardung La, auf dem tausende Gebetsfahnen im Wind flattern und die Wünsche der Reisenden in die Welt hinaustragen, die mit dem Auto per Fahrrad oder gar zu Fuß nach Leh bzw. in das Nubratal unterwegs sind. Für uns war es ein ganz besonderes Geschenk, ausgerechnet am 06. Juli auf diesem Pass anlässlich des 77. Geburtstag seiner Heiligkeit, des 14. Dalai Lama, Gebetsfahnen aufhängen zu können, die wir zuvor in einem Kloster von einem Lama segnen ließen.

Möge der Wind unsere Wünsche auch an all diejenigen schicken, die uns in Gedanken auf unserer beschwerlichen Reise begleiteten. Seid allzeit behütet!

Herzliche Grüße Erika Marx

Köthen, am 22.07.2012

Erika Marx

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