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Reiseblog Indien – Ladakh – Das kleine Tibet
Stille der Bergwelt
Es ist früher Morgen. Ein wundersames Geräusch hallt durch die Berge: Die Langhörner der Mönche rufen zum Morgengebet. Der Duft von heißem Yakbutter-Tee durchdringt die frische Gebirgsluft Ladakhs. Ein neuer Tag beginnt in der märchenhaften Zauberwelt der mich umgebenden Siebentausender…
Indien – es gibt wohl kein facettenreicheres Land auf der ganzen Welt! Egal ob die Küsten Goas am Indischen Ozean, das weltberühmte Taj Mahal in Agra, die Pilger in Varanasi oder die Yoga-Hauptstadt Rishikesh, die schon die Beatles dazu beflügelte, 48 ihrer Lieder dort zu schreiben: Indien bietet ein unglaublich knallbuntes Potpourri aus Tradition und Moderne!
Doch haben Sie schon mal von Ladakh gehört, Teil des Bundesstaates Jammu und Kaschmir und wahr gewordener Himalaya-Traum im äußersten Norden des Subkontinents? Wir stellen Ihnen die Region vor und zeigen Ihnen, warum es sich besonders in den kommenden Monaten lohnt, „Klein-Tibet“ zu bereisen.
Bereits im Landeanflug auf die Hauptstadt Leh fühlt sich ein Himalaya-Neuling klein: Zum Greifen nah wirken die Gipfel des Nun Kun Massivs vor dem Flugzeugfenster. Sie sehen aus wie mit Puderzucker bestäubt. Dann erfolgt auf 3.506 m Höhe die Landung in einer neuen Welt. Das idyllische Städtchen Leh erscheint wie aus einem Bilderbuch entsprungen. Vor blauem Himmel heben sich weißgetünchte Gebäude mit aufwändigen Holzschnitzereien in Rot und Gold ab. Sie schmiegen sich an die rauen Felswände, als wären sie von Natur aus schon immer hier gewesen. Bunte Gebetsfahnen flattern im Wind und flüstern das älteste Mantra des tibetischen Buddhismus in die Ferne – „Om mani padme hum“…
Der tibetisch-buddhistische Glaube prägt den Alltag und die Traditionen der Ladakhis und insbesondere auch ihre Festkultur. Als wären die Klosterburgen, wie sie majestätisch auf ihren Berggipfeln thronen, nicht eindrucksvoll genug, verwandeln sich die größten von ihnen im Früh- bis Spätsommer (Juni bis September) in einen Schauplatz farbenprächtiger Festivals.
Traditionell werden die Feierlichkeiten vom tiefen Brummen der langen Hörner eröffnet. Im Innenhof eines Klosters haben sich Pilger, Familien und einige Reisende versammelt, die neugierig dem Spektakel folgen. Die Lehrmeister des tibetischen Buddhismus („Lamas“) betreten die Szene. Mit bunten Gewändern und großen Masken bewegen sie sich zu den Rhythmen von Trommeln, Schellen und Zimbeln. Ihre aufwändigen Kostüme sind Ausdruck jahrhundertealter Tradition. Den kunstvollen Maskentänzen – „chams“ genannt – folgen rituelle Darbietungen, die von Leben, Tod und vom Sieg des Guten über das Böse erzählen.
Besonders spektakulär sind das Ladakh-Festival, das in der gesamten Region gefeiert wird, sowie die Klosterfeste im atmosphärischen Lamayuru-Kloster, im prachtvollen Hemis-Tempel und in Lehs Phyang-Kloster.
Neugierig geworden? Der Berg ruft! Entdecken Sie unsere Nordindien Reise „Bergriesen und bunte Klosterfeste“, die wir speziell auf die Termine der schönsten Klosterfeste abgestimmt haben. Außerdem tauchen Sie in die traditionelle Lebensweise der Ladakhis ein, indem Sie den Alltag der Mönche und Nonnen kennenlernen. Genießen Sie Wanderungen durch das Himalaya-Panorama, tiefe Schluchten, skurril-archaische Landschaften und zu den, über den Bergkämmen thronenden, prachtvollen Klöstern und Königspalästen. Und wieder flüstert der Wind „Om mani padme hum“…