Reisebericht Kuba – Trinidad Eisenbahn
Mit der Lok durchs Tal der Zuckermühlen
Als begeisterte Eisenbahnfahrer mussten wir leider im Vorfeld der Reise einsehen, dass eine geplante Fahrt auf Schienen durch ganz Kuba mit zu vielen Unwägbarkeiten verbunden und damit unmöglich war. Dennoch hatten wir unserem Driverguide Rolando von unserem Wunsch erzählt. Einen Tag vor der Exkursion ins Tal der Zuckermühlen bei Trinidad meinte er, er würde sich erkundigen, ob die Lok fahrbereit ist. Auch wenn es "nur" ein Touristenzug war, so konnten wir mit einer russischen Diesellok aus den 1960-er Jahren und zwei offenen Waggons gemächlich durch die grüne Landschaft fahren und an Stopps Aussichtsturm und die Ruine einer Zuckerfabrik besichtigen - Zeugen der Kolonial- und Sklavenhalterzeit. Meinen Mann, der seit über 40 Jahren Eisenbahner ist, sah ich bald bei seinen "Kollegen" auf dem Führerstand. Als ich ihn nicht mehr erblickte, ging ich über wacklige Kupplungen nach vorn und sah meinen Mann - auf dem Platz des Lokführers. Dieser assistierte ihm bei der Geschwindigkeitsregelung (geschätztes Maximum ca. 25 km/h, alle Anzeigen waren defekt). Außerdem musste der "Ersatzlokführer" hupen bei: Bahnübergängen (Schranken waren entweder nicht vorhanden oder nicht in Betrieb), Personen am Gleis, also ständig. Besonders brenzlig waren Situationen mit von der Herde versprengten Tieren, die erst panisch neben dem Zug rannten, um dann urplötzlich vor die Lok zur Herde zu springen. Aber alles ging gut und für meinen Mann war es der schönste Tag der Reise. Die kubanischen Eisenbahner freuten sich über ICE-Pins und DB-Schlüsselbänder.
Ilona & Peter aus Berlin
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