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Reiseblog Äthiopien – Simien Nationalpark
„Afrikas Grand Canyon“ erwandern
„Steil abfallende Felswände mit tiefen Schluchten, weitläufige Hochplateaus und sattgrüne Täler – hinter jeder Ecke überrascht mich ein neuer spektakulärer Aussichtspunkt.“
Eine dramatische Bergkulisse mit zahlreichen Gipfeln, die bis über 4.000 m in den Himmel ragen – der Simien Mountains Nationalpark lässt jedes Wanderherz höher schlagen!
Das Dach Afrikas
Im Norden Äthiopiens gelegen, wurde der Simien Mountains Nationalpark (SMNP) mit seinen ausgedehnten Tafelplateaus und tiefen Taleinschnitten im Jahre 1978 zur UNESCO-Weltnaturerbestätte ernannt. Älter als der SMNP ist nur die weltweit erste Weltnaturerbestätte, der Yellowstone Nationalpark in den USA. Zu Füßen des höchsten Berges Äthiopiens, des 4.330 m hohen Ras Dashen, gibt es eine Fauna und Flora, die man nirgendwo sonst auf der Welt bestaunen kann.
„Meine Füße tragen mich die Anhöhe hinauf, weiter in Richtung der sonderbaren Laute. Ich blicke gespannt über den Horizont und bin verzückt vom sich dort abspielenden Trubel. Die kleinen Dscheladas rasen wild umher, springen auf Bäume und necken sich. Ausgewachsene Tiere in der Herde zerrupfen in Seelenruhe ihr Büschelgras, knabbern an Wurzeln und suchen nach Kräutern. Mein Blick bleibt an einem Männchen mit blutroter Brust und wallender Mähne haften: Stolz spaziert er umher und weist einen Artgenossen zähnefletschend in die Schranken. Ich lächle, denke an das äthiopische Sprichwort meines Guides und gebe ihm Recht – „Kein Zeuge ist besser als die eigenen Augen!“
In schwindelerregender Höhe leben die ausschließlich hier vorkommenden Dscheladas. Sie sind die einzigen Primaten außer den Menschen, die ausschließlich auf der Erde, und nicht auf Bäumen, leben. Aufgrund ihres haarlosen, sanduhrförmigen Fleckes auf der Brust, der in der Brunftzeit knallrot wird, sind die Affen auch als Blutbrustpaviane bekannt. Und noch etwas macht sie besonders: Trotz ihrer furchteinflößenden Zähne sind sie die letzte überlebende Affenart, die sich vorwiegend von Gras ernährt.
Zwischen endemischen Pflanzen wie Wacholder, Baumheide, Johanniskraut, Riesenlobelie und Erika lebt auch der Äthiopische Wolf, der am stärksten von der Ausrottung bedrohte Wolf weltweit. Die Anzahl dieser auch als Äthiopischen Schakale bezeichneten Tiere beträgt nicht mehr als 500, die in mehreren voneinander isolierten Gruppen leben.
Tagsüber Sommer, nachts Winter…
… So beschreiben einige Äthiopier das Wetter in den weiten Hochebenen. Tagsüber auf den ereignisreichen Wanderungen sollte die Kraft der UV-Strahlung nicht unterschätzt werden. Sonnenschutz ist deshalb ein Muss! Die kalte Nacht verbringen Sie dann gemütlich in der Lodge am offenen Kamin, wo Sie noch einmal mit Wohlwollen an die Abenteuer Ihrer Äthiopien Reise zurückdenken… In traditionellen Rundhütten aus Lehm kann der ereignisreiche Wandertag in der Natur mit einem phänomenalen Blick auf die Bergwelt ausklingen… Vielleicht träumen Sie ja auch von Bergnebelhängen, gezackten Gipfeln und wehenden Pavian-Mähnen?…