„Über Stock und Stein geht es durch kleine Dörfer hindurch. Frauen mit einer gelblich-weißen Paste im Gesicht winken mir zu. Gigantische Kalksteinformationen und grüne Reisfelder ziehen an mir vorbei. Der Fahrer meines Tuk Tuks scheint Gefallen daran gefunden zu haben, jede Pfütze und Unebenheit des rot-braunen, sandigen Bodens mitzunehmen. Endlich eine Pause! Und mir stockt der Atem: Vor mir eröffnet sich ein See, auf dessen Oberfläche sich die Karstberge der sattgrünen Umgebung spiegeln… Und mitten dort ragt ein steiler, grün bewachsener Kalksteinfelsen nach oben, dessen Spitze von einem goldenen Tempel verziert ist… Ein kleiner Junge grinst mich an, nimmt meine Hand und deutet mir an, mit ihm über die langgezogene Brücke zu laufen, die mich ans andere Ende des Sees zu dem Felsen mit der goldenen Pagodenspitze bringt…”
Hpa An – eine Stadt im Süden Myanmars gelegen, etwa 6 Stunden östlich von Yangon entfernt – steht noch selten auf dem Reiseplan von Myanmar Besuchern. Schon an der Aussprache des Namens scheitern die meisten. Von Scheitern kann jedoch keine Rede sein, wenn es um die Schönheit und landschaftliche Einzigartigkeit geht, die dieses Fleckchen Erde zu bieten hat… hier lässt sich noch das unbekannte Myanmar entdecken!
In der Umgebung Hpa Ans gibt es vor allem eines: Tempel, Tropfsteinhöhlen, Kalksteinberge – und ländliche Idylle pur! Egal ob die Kawgun Höhle mit ihren Tausenden von Relief-Buddhafiguren, die Baying Nyi Naung Gu Kalksteinhöhle mit sprudelnd heißen Quellen oder die Bat Cave (Fledermaushöhle), von der aus jeden Abend vor Sonnenuntergang Tausende von Fledermäusen hinaus strömen und über den Thanlwin Fluss fliegen – jede Höhle hat ein anderes Phänomen zu bieten… und von mancher bietet sich sogar ein spektakulärer Panoramablick auf die Felsformationen und Reisfelder der Umgebung!
Nicht von dieser Welt zu sein scheint die Kyauk Ka Lat Pagode… auf der Spitze einer sich steil gen Himmel streckenden Felsnadel scheint sie auf einer Insel über dem See zu schweben… Ein Tipp: Über eine langgezogene Brücke erreichen Sie zu Fuß die Insel, die u.a. ein Kloster beherbergt und von Mönchen bewohnt wird. Da Sie ein wahres Heiligtum betreten, müssen Sie kurz nach der Brücke Ihre Schuhe ausziehen. Das sollte Sie allerdings nicht davon abhalten, die goldene Pagode auf dem Felsen zu erklimmen 😉
Sie lieben Sonnenauf- und -untergänge? Dann sollten Sie in Erwägung ziehen, die Strapazen einer 2-3-stündigen Wanderung auf den 800 m hohen Mount Zwekabin auf sich zu nehmen! Wenn Sie noch vor dem Morgengrauen die steilen Stufen bis zum Gipfel erklimmen, wartet ein atemberaubendes Naturschauspiel auf Sie. Zusammen mit den auf dem Berg lebenden Mönchen (und dem einen oder anderen wild umher streunenden Affen…) können Sie beobachten, wie das glutrote Licht der Sonne über dem tiefliegenden, weitläufigen Tal und den sich majestätisch erhebenden Karstbergen und -felsen aufsteigt…
Und wenn Sie ein ganz besonderes Abenteuer im Myanmar Urlaub erleben möchten, dann können Sie auch nachmittags auf den Zwekabin wandern und dort oben eine Nacht mit den Mönchen verbringen! Gegen eine kleine Spende erhalten Sie ein Abendessen und schlafen mit den Mönchen auf einer einfachen Matte… Sonnenuntergang und Mönchsgesänge vor Sonnenaufgang inklusive!
Abenteuer hin oder her – Wenn Sie schon einmal im Süden Myanmars unterwegs sind, dann lohnen sich natürlich auch Abstecher in die Hafenstadt Mawlamyine und zum Goldenen Felsen nach Kyaikhtiyo, der laut einer Legende nur von einem Haar Buddhas gehalten wird. Oder wie wäre es mit einer Segelkreuzfahrt durch das Mergui-Archipel noch tiefer im Süden Burmas?